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phd_supplementary_material's Introduction

Dissertationsprojekt: Forschungskooperationen - Probleme und Erfolgsdeterminanten

Hintergrund des Dissertationsprojektes: Das Verbundprojekt Determinanten und Effekte von Kooperation in homogenen und heterogenen Forschungsverbünden (DEKiF)

Die Forschung in homogenen und heterogenen Kollaborationszusammenhängen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch die Verknüpfung von Kompetenzen, Sichtweisen, Erfahrungen, Ressourcen und Persönlichkeiten bieten wissenschaftliche Kooperationen unverzichtbare Chancen zur Erzeugung innovativer Erkenntnisse. Zugleich bestehen aber auch mannigfaltige Hindernisse, die fruchtbare Kooperationen erschweren. Im Verbundprojekt DEKIF wurde daher der Frage nachgegangen, welche internen Kooperationsprobleme in Forschungsverbünden auftreten, welche Ursachen und Rahmenbedingungen dafür maßgeblich sind und wie sich die Probleme auf Erfolg und Produktivität von Forschungsverbünden auswirken. Zugleich wurde ermittelt, welche Strategien Forschungsverbünde anwenden, um die auftretenden Probleme zu lösen oder bereits im Vorfeld zu vermeiden.

Die Studie folgte einem triangulierenden Mixed Methods-Design: Sie setzte sich zusammen aus einer explorativen Fallstudie, einem quantitativen Survey, bibliometrischen Analysen sowie vertiefenden Fallstudien in verschiedenen Untersuchungsfeldern. Das Projekt DEKiF wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zwischen 2019 und 2022 gefördert. Seine Durchführung erfolgte in einer Kooperation zwischen dem DZHW (Abteilungen Governance in Hochschule und Wissenschaft und Forschungssystem und Wissenschaftsdynamik), der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.

Der Websurvey des Verbundprojekts DEKiF

Der Websurvey des Verbundprojekts DEKiF hat (1) die Prozesse der Zusammenarbeit in DFG-Forschungsverbünden, (2) die dabei auftretenden Probleme sowie (3) die subjektive Einschätzung des Erfolgs des Verbundes aus Sicht der Befragten untersucht. Die Prozesse, auftretende Probleme und Erfolgseinschätzungen wurden zudem zu den Rahmenbedingungen (z.B. der personellen, räumlichen oder fachlichen Heterogenität) von Forschungsverbünden in Beziehung gesetzt. Im Einzelnen wurden dabei folgende Fragen bearbeitet:

  • Welchen Effekt üben verschiedene Prozesse und Formen der Verbundarbeit auf die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Intensität von Kooperationsproblemen aus?
  • Wie wirken sich auftretende Probleme, verschiedene Prozesse und Formen der Verbundarbeit auf die Erfolgschancen der Zusammenarbeit aus?
  • Wie wirken sich die Rahmenbedingungen von Forschungsverbünden auf den operativen Betrieb, die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Intensität verschiedener Arten von Kooperationsproblemen sowie auf die Erfolgschancen der Zusammenarbeit aus?

Themenblöcke der ca. 15-minütigen Befragung waren des Weiteren:

  • Initiierung und Auswahl der Verbundmitglieder
  • Formen der Verbundarbeit
  • Kommunikation im Verbund
  • Entwicklung gemeinsamer Forschungsfragen und Verbundziele
  • Voraussetzungen bzw. Verfahren für die Integration von Forschungsergebnissen
  • Leitung und Koordination des Verbundes
  • Praktizierte Entscheidungsverfahren
  • Zusammenarbeit im Verbund
  • Probleme im Zusammenhang mit der Verbundarbeit
  • Erfolg der Verbundarbeit
  • Best Practice von Verbundarbeit
  • Persönliche Erwartungen an die Mitwirkung im Forschungsverbund
  • Randbedingungen des Forschungsverbundes
  • Demografie

Der inhaltliche Bezugspunkt des Websurveys war die Kooperation auf Verbundebene, also die Zusammenarbeit zwischen der Verbundleitung (Sprecher*in) und den Principal Investigators (Teilprojektleiter*innen/Antragsteller*innen). Die Zusammenarbeit innerhalb der Teilprojekte war nicht Gegenstand der Befragung.

Unter Verbundebene wird im Rahmen des Websurveys jene Ebene von Forschungsverbünden verstanden, auf der die Verbundleitung (Sprecher*in) und die Principal Investigator (Teilprojektleiter*innen/Antragsteller*innen) teilprojektübergreifend an der Erreichung der gemeinsamen Verbundziele arbeiten.

Abstract der publikationsbasierte Dissertation

Die publikationsbasierte Dissertation geht der Frage nach, welche Faktoren (1) dazu führen, dass Forschungsverbünde erfolgreich sind. Ebenso widmet sie sich der Frage, wie auftretende Kooperationsprobleme sich (2) aufeinander sowie (3) auf den Erfolg von Forschungsverbünden auswirken, unter welchen Bedingungen sie (4) entstehen und welche Relevanz ihnen (5) im Kontext verbundförmiger Forschung zukommt. Zur Beantwortung der fünf Teilfragen der Dissertation wird ein quantitatives Methodendesign verfolgt, das den empirischen Fokus auf die Kooperation von Principal Investigators und Sprecher*innen von ausgewählten Forschungsverbünden der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) legt: Um die wichtigsten Einflussgrößen des Erfolgs von Forschungsverbünden zu explorieren, wird im Kontext des ersten Beitrages der Dissertation eine Random Forest-Analyse durchgeführt. Um die direkten und indirekten Entstehungskontexte und Effekte von Forschungskooperationsproblemen zu analysieren, werden im Rahmen des zweiten und dritten Beitrages der Dissertation Strukturgleichungsmodellierungen berechnet. Zur Beantwortung der Frage nach der Relevanz von Kooperationsproblemen sowie möglicher, systematischer Unterschiede zwischen verschiedenen Forschenden und Forschungsverbünden wird schließlich im Kontext des vierten Beitrages neben deskriptiven und explorativen Analysen eine permutationale, multivariate Varianzanalyse berechnet.

Der erste Beitrag der Dissertation verfolgt im Kontext der Untersuchung der Erfolgsdeterminanten von Forschungskooperationen einen datengestützten, explorativen Ansatz und spezifiziert daher keine, die Datenanalyse anleitende, Theorie. Als theoretische Heuristik wird demgegenüber im Kontext des zweiten und vierten Beitrages der Dissertation die Clubtheorie spezifiziert. Sie erlaubt es, das mit der verbundförmigen Forschung assoziierte Spannungsverhältnis von Wettbewerbs- und Kooperationsdynamiken theoretisch zu modellieren und die komplexen Interrelationen und Effekte der aus der Situation der Koopetition resultierenden Kooperationsprobleme aufzuklären. Der dritte Beitrag der Dissertation verfolgt schließlich mithilfe einer Input-Prozess-Output-Heuristik einen problemzentrierten, theoretischen Ansatz: Um die Bedingungen der Entstehung von Kooperationsproblemen sinnhaft zu analysieren, werden die Einflüsse untersucht, die verschiedene Input- und Prozessfaktoren der kooperationsförmigen Forschung auf das Auftreten von Kooperationsproblemen ausüben.

Die Erkenntnisse, die aus den einzelnen Analysen der Beiträge abgeleitet werden können, bieten neue und nach Wissen des Autors im deutschsprachigen Raum erstmalig auf einem breiten und empirisch stabilen Fundament basierende Einsichten bezüglich der Herausforderungen und Erfolgsdeterminanten kooperationsförmiger Forschung: Aus den einzelnen Beiträgen der Dissertation können insgesamt sechs Schlüsseldimensionen der Teamarbeit abgeleitet werden, die einen besonders starken Einfluss auf das Auftreten von Kooperationsproblemen sowie auf den Erfolg und Misserfolg von Forschungskooperationen ausüben. Dabei zeigt sich, dass die Performanz von Forschungsverbünden von nicht grundlegend anderen Einflussgrößen abhängt, als die von Projektteams anderer, gesellschaftlicher Funktionsbereiche: Es bedarf der sozialen Kohäsion, der Reziprozität, es bedarf gemeinsamer, realistischer und klarer Ziele, der Vermittlung bei fachlichen und persönlichen Konflikten sowie schließlich einer von allen Kooperationspartner*innen geteilten epistemischen Basis.

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